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BVerfG: Klage gegen Legasthenie-Vermerk auf Zeugnis erfolgreich
(www.tagesschau.de)
Sammelbecken für deutsche Kartoffeln und ihre Geschichten über Deutschland.
Nicht zu verwechseln mit !dach und !chad.
Wenn es denn wirklich um Chancengleichheit geht, wieso macht man den Vermerk dann nicht einfach freiwillig? Sehr fadenscheinig.
Scheinbar ist der Vermerk ja die Erklärung für die Abwesenheit der entsprechenden Note, das ist also nicht wirklich etwas was man komplett weg lassen kann.
Wenn ich das richtig verstanden habe, war das so: Die Schüler wurden auf eigenen Antrag anders behandelt. Die Deutsch-Note im Abizeugnis wurde ohne Berücksichtigung der Rechtschreibung ermittelt. Das wurde im Zeugnis vermerkt, also ein Art Fußnote "Deutsch: 1.0 (*) Rechtschreibung wurde nicht berücksichtigt wegen ärztlicher Diagnose Legasthenie"
Die Betroffenen konnten wegen der Sonderbehandlung eine bessere Note erzielen. Ohne die Diagnose wäre die Leistung schlechter bewertet worden, dass er Aufsatz inhaltlich sehr gut, aber eben mit ungenügender Rechtschreibung war. (Oder so.)
Das Gericht hat jetzt festgestellt, dass das grundsätzlich auch geboten ist, eine solche Sonderbehandlung im Zeugnis zu vermerken. Nur im konkreten Fall, hat es den Kläger nachgegeben, da andere Sonderfälle auch nicht vermerkt werden.
Bei uns in Schleswig-Holstein um die Jahrtausendwende war es so, daß in allen Fächern (ja auch Mathe) Punktabzüge wegen zu schlechter Rechtschreibung gemacht wurden. Insbesondere auch der der Abi-Abschlußprüfung. Die "eingetragenen Legastheniker" haben also alle Noten (und damit auch den so wichtigen Abi-Durchschnitt) damit behandeln können.