ich_iel
Die offizielle Zweigstelle von ich_iel im Fediversum.
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mal so ein Blick aus einer Ecke, die sich tatsÀchlich mit den autonomen Systemen und der Technik dahinter schon LANGE beschÀftigt:
Autonomes Fahren und ĂPNV sind kein Widerspruch. Im Gegenteil sogar sehe ich persönlich autonome Systeme als ErgĂ€nzung bzw. Weiterentwicklung des ĂPNV. Hierbei schlieĂe ich explizit bspw. die autonomen S- und U-Bahnen, die in Hamburg geplant werden, autonom fahrende ZĂŒge wie den Skytrain in DĂŒsseldorf und autonome Kleinbusse mit ein.
Autonome Fahrzeuge benötigt man nicht, wenn man in einer GroĂstadt selbst ist. Da gibt es guten ĂPNV (der aktuell aber immer noch zu 100% von Menschen abhĂ€ngig ist), da kann man mit dem Rad fahren, da ist der Stand der Dinge - abseits von den Betriebszeiten, die durch die Arbeitszeiten des menschlichen Faktors limitiert sind - schon gut.
Im SPECKGĂRTEL der GroĂstĂ€dte, auf dem Land und in den kleinen Dörfern und gemeinden aber kann man von ĂPNV nicht wirklich reden. Hier lohnt der Personaleinsatz von Busfahrern meist nicht, da nur wenige Menschen fahren. Und es ist zu verstreut, als dass sich fixe Routen rechnen wĂŒrden, ohne dass etwaige FahrgĂ€ste ewig weit laufen oder warten mĂŒssten.
In genau DIESER Ecke sind autonom fahrende Autos perfekt - dann nicht im Privatbesitz, sondern eben als On-Demand-Shuttles fĂŒr alle, die mobil sein wollen und bislang mehr oder minder zwingend ein eigenes Auto haben. Genau diese eigenen PKW sollen die Fahrzeuge ersetzen.
Es ist also kein Gegensatz, sondern ein TEIL des ĂPNV. Seht es als smartes, fahrerloses und in den ĂPNV integriertes Taxi.
Möchte ergÀnzen, dass die On-Demand-Shuttles am besten mit mehreren Buchenden auf der der Route geteilt werden sollten, es gibt nÀmlich solche und solche Konzepte... Je nach Nachfrage kann dann nÀmlich ein Wagen mit entsprechender Dimensionierung von Kleinwagen bis Bus fahren
Absolut.
Ist auch Teil einer Vision, die ich schon vor Jahren hatte. Damals noch mit starren, manuellen Strukturen. Mittlerweile kann man mit viel Erfahrungswerten und dynamischen Apps, wie sie bspw. mit MOIA in Hamburg und Hannover gesammelt wurden, genau sowas bauen.
Genau, gibt ein paar Regionen in D, wo solche Konzepte recht erfolgreich laufen, erfreulicherweise oft Hand in Hand oder als Teil der Ăffis. Dass das vor dem mobildigitalen Zeitalter keinen Sinn gemacht hat, ist klar. Heutzutage aber eigentlich ein Nobrainer! Wenn ich sehe, dass ein fetter Dieselbus mit 50 SitzplĂ€tzen jeden Tag (leider nur) 8 mal quer durch die Provinz in irgendwelche KĂ€ffer fĂ€hrt und dabei auĂer wenn die SchĂŒler*innen fahren in der Regel mit maximal 2 Personen besetzt ist, fasse ich mir jedes mal an den Kopf. Klar, irgendwie muss man die Ălteren, nicht so digitalfĂ€higen auch einschlieĂen. Zumindest nach meiner Erfahrung gibt es aber parallel zur App immer auch einen Telefondienst, der bei Bedarf Buchungen ĂŒbernehmen kann.
Haargenau.
Das Problem kenne ich ja selbst, wohne ich doch nun einerseits auf dem Land und arbeite ich ehrenamtlich mit Leuten zusammen, um das Nahverkehrskonzept inkl. BusfahrplĂ€ne, Integration von Schulbussen in den ĂPNV zwecks Takt- und Abdeckungserhöhung auf den Weg zu bringen. Von daher habe ich da schon einen gewissen Einblick und kann sagen: Solche smarten, selbstfahrenden On-Demand-Shuttles wĂ€ren ein Gottesgeschenk
Ob nun autonom oder ĂŒbergangsweise chauffiert, wobei fĂŒr letzteres wohl leider derzeit die Fahrer*innen fehlen... Vielleicht ein Problem, dass sich durch bessere Bezahlung lösen lĂ€sst, kp
Sehr gut geschrieben, vielen Dank. Meine eigentliche Intention fĂŒr dieses Michmich ist eigentlich viel einfacher gedacht, nĂ€mlich Menschen wollen sich fahren lassen.
es ist ja nicht nur das WOLLEN - es ist irgendwo auch ein Umstand, der NĂTIG wird.
Schauen wir mal die USA an. Da ist es noch eine Ecke extremer - nĂ€mlich so, dass erst die groĂen, mehrere FuĂballfelder messenden ParkplĂ€tze geplant werden, Shops und Restaurants dann drumherum angeordnet und DANN der Rest der Stadt geplant wird.
In unseren eigenen StĂ€dten haben wir auch das Problem, dass ĂBERALL Blech rumsteht. Autos sind keine Fahrzeuge, sondern primĂ€r Stehzeuge, die 95% des Tages rumstehen und Luft verdrĂ€ngen, ohne einen Sinn zu haben - abseits ihrer eigenen Existenz. Das ist eine unnötige Ressourcenverschwendung - und auch Platzverschwendung in den chronisch vollen InnenstĂ€dten.
Indem wir die Notwendigkeit, ein Auto besitzen zu MĂSSEN, eliminieren (man KANN ja noch immer eines haben, wenn man es sich ans Bein binden will. Sei es Hobby, Leidenschaft oder was es sonst noch fĂŒr GrĂŒnde geben mag), kann man den Platz eben fĂŒr andere, gute Dinge nutzen. Und die Leute vom Land können freier in die StĂ€dte oder BallungsrĂ€ume fahren und sich dort aktiv austauschen, man kann in Ruhe etwas trinken oder das eine oder andere (legale) Rauschmittel genieĂen und heimfahren, wenn man will, ohne drĂŒber nachdenken zu mĂŒssen.
Und das alles, ohne ĂŒbermĂ€Ăig viel Geld in die Hand nehmen zu mĂŒssen (denn: In der Theorie geht das ja heute schon - mit Uber, FreeNow, Taxi und Co.. Nur halt zu Preisen, die sich nicht jeder leisten kann.
So gesehen kann man sogar sagen: MobilitĂ€t wird so erst wirklich und richtig fĂŒr die Masse zugĂ€nglich.
Zubringer