Schon interessant wie wichtig es für die deutschen Medien ist die Grünen kaputtzuschreiben.
Ich hatte mich schon gefragt, wie die Schmutzkampagne statt bei Annalena, bei Robert verlaufen wäre.
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Schon interessant wie wichtig es für die deutschen Medien ist die Grünen kaputtzuschreiben.
Ich hatte mich schon gefragt, wie die Schmutzkampagne statt bei Annalena, bei Robert verlaufen wäre.
Die Rolle des Journalismus in den letzten drei Jahren Regierungszeit wird natürlich großflächig ausgeklammert, weil es ansonsten wohl auch Fragen in der Zeit-Redaktionskonferenz gäbe. Und es gibt vielleicht auch ein paar kleine Bösartigkeiten zum GEG. Aber insgesamt fasst der Artikel meine Gefühle ganz gut zusammen: Habeck ist kompromissbereit nach außen und hart innerhalb der Partei.
"Sie klammern sich an Konzepte, die aus einer längst vergangenen Zeit stammen. Sie wiederholen Parolen, die quer zur Wirklichkeit stehen."
Ja, genau das sehen wir seit Monaten überall im popoulistisch kaputten Diskurs...
Oh, Moment mal... Das sollt 'ne Aussage über die Grünen sein? Wie sehr muss man jemandem bitte schön ins Hirn scheißen, damit derjenige nicht nur den üblichen "die Grünen"-Müll unreflektiert nachplappert, sondern sogar speziell bei den Grünen, nicht bei anderen Parteien, Parolenpolitik und Populismus fern der Realität und längst obsolete Konzepte sieht?
Aber gut, wieso sollte das noch überraschen. Die selben deutschen Medien, die zwei Jahre lang täglich von Stimmverlusten bei den Grünen fabuliert haben, während das die einzige Regierungspartei mit stabilen Umfragewerten war, solange bis der Otto Normalverbraucher endlich anfing die Märchen zu glauben, müssen jetzt natürlich nachlegen und von völliger Panik angesichts des hoffnungslosen Zusammenbruchs der Grünen phantasieren. Täten sie das nicht, könnten sie ja unangenehm als tatsächlicehr Journalismus statt plumper Propaganda auffallen.
So wie ich den Artikel verstehe, geht es dabei aber gar nicht um inhaltliche Konzepte oder Parolen sondern darum, dass der angedachte Politikstil (gleichzeitig wirklichkeits-/wertebasiert und konsensorientiert) einfach nicht funktioniert. Es kommt nämlich gar nicht die übliche Kritik, dass inhaltlich alles falsch wäre, sondern nur, dass die Grünen strategisch nicht gut gearbeitet haben.
Es gibt ein paar Sätze, die ich tatsächlich unfair finde, aber das ist eher die Ausnahme. Zum Beispiel:
In der Debatte um den Weiterbetrieb der Atomkraftwerke ließen sie sich von den Biografien ihrer alten Vorkämpfer den Blick verstellen für die politische Gefahr, die noch immer in den Reaktorkernen glimmt: Nirgendwo war es so leicht, die Grünen wieder unter Ideologieverdacht zu stellen[...]
Mir ist da unklar, was sie sonst hätten machen sollen. Und eigentlich läuft die Kritik, dass sie in dieser Diskussion zu hart gewesen wären, auch dem Tenor des restlichen Artikels zuwider.
Ja, was soll man dem allgegenwärtigen Grünen-Bashing auch entgegensetzen, wenn nicht einmal die SPD sich auf ihre Seite stellt? Die Grünen haben sich inhaltlich und rhetorisch auf die politischen Gegner zubewegt (also im Sinn von "wir sind nett zu ihnen", nicht "wir bashen genauso populistisch rum"), was von den Gegnern größtenteils ignoriert wurde aber dafür viele Stammwähler verstimmt hat. Und die jüngsten Rücktritte lassen eher darauf schließen, dass dieser Kurs des nach-Rechts-rücken fortgesetzt wird.
Die Grünen müssen eindeutig angreifen und sich nicht kaputtreden lassen. Das heißt nicht Verteidigung der Themen wo sie unbliebt sind, wie Energiewende und Migration, sondern angriff bei Themen wie Korruption bei CDU und AFD. Leider schaffen es die Grünen nicht Themen sinnvoll zu setzen und jetzt versuchen sie sich weg zu ducken in der Hoffnung der Angriff geht vorbei. Nur wird das so nicht geschehen.
Die ZEIT gibts noch?