this post was submitted on 30 Mar 2025
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Also ganz ehrlich: Mit einem halben Jahr bei der Feuerwehr könnte ich mich sogar anfreunden, auch wenn es wahrscheinlich sehr anstrengend wäre. Aber dann müsste auch dafür gesorgt sein, dass ich in der Zeit weiter meine Rechnungen bezahlen kann. Es hat ja nicht jeder die Rücklagen, um 6 Monate lang ohne Einkommen auszukommen.
Hm. In einem halben Jahr bei der Feuerwehr hast du vielleicht mal deinen Grundlehrgang durch. Weiß net, ob das die Feuerwehr so derbe weiterbringt. Das könnte hier in 50km Umkreis auch keiner stemmen, wir machen das alle freiwillig in unserer Freizeit.
EDIT: Dafür aber auch, das muss man sagen, mit unserem eigenen Geld und manchmal wenn der Bürgimeister richtig gönnt gibt's auch ne Suppentasse Gulasch auf Nacken von Gemeinde beim acht Stunden Lehrgang am Samstag.
Hier ist die Verpflegung auf Lehrgängen legendär. Bezahlt vom Kreis, gekocht von Ehrenamtlichen am Standort, an dem der Lehrgang stattfindet. Und auf Landeslehrgängen ist die unironisch so gut, dass Du 1-2 Kilo schwerer nach Hause kommst.
Freu dich und halte den Zustand in Ehren. Und sei lieb zu den Leuten die ihn herstellen 😉
Dass Lehrgangsteilnehmer für ein Präsent für das Küchenteam sammeln ist nicht unüblich. Einmal haben wir denen auch mal nen "goldenen Kochlöffel" überreicht. Das war aber auch 5-Sterne-Bewirtung, was die da auf die Beine gestellt haben.
Denk' weniger Feuerwehr sondern Katastrophenschutz im allgemeinen und denk weniger aktives Personal sondern Reserve. "Nur Grundlehrgang" über den bist du als Einsatzleiter ganz schnell sehr glücklich wenn mal wieder ein Hochwasser ist und du unzählbar viele hast die sich freiwillig melden, die du aber nicht einsetzen kannst weil sie noch nicht mal die Organisationsstrukturen kennen.
Außerdem wird so der freiwillige aktive Nachwuchs für die ganzen Organisationen sichergestellt: In der Vergangenheit ist man als Verweigerer da aufgelaufen, es hat einem gefallen, dann ist man geblieben. Seit der Aussetzung der Wehrpflicht fehlen diese Leute.
Praktisch verwertbare Kenntnisse, die in einem sinnvollen Maß über das hinausgehen, was man als Einsatzleiter von Passanten bekommt, die man sich auf der Straße einsammelt und zur Hilfeleistung verpflichtet, (darf man in den meisten Bundesländern) bekommt man durch eine so kurze Ausbildung ohne regelmäßige Übung danach nicht. Der Aufwand, den Leuten in 6 Monaten überhaupt was Sinnvolles beizubringen, ist immens und würde von Ehrenamtlichen gestemmt werden müssen, den Dienstverpflichteten müsste außerdem dafür ggf. persönliche Schutzausrüstung gestellt werden, die nicht gerade wenig Geld kostet. Auch wenn man die wiederverwendet, braucht die Platz und muss verwaltet und gereinigt werden (Die eigenen Einsatzklamotten zuhause in der privaten Waschmaschine waschen macht man heute nicht mehr, aus Gründen der Kontaminationsverschleppung). Außerdem passen nicht alle Größen Allen und es gehen bei Benutzung Sachen kaputt.
Beim von Dir angesprochenen Hochwasser braucht man viele Leute, die Sandsäcke füllen oder schleppen, oder hinterher beim Aufräumen Leute, die die Straße kehren. Was die mitbringen müssen, sind 2 Hände und 2 Füße. Die Tätigkeiten selbst kann ein dressierter Affe, das bringt man zufällig auf der Straße aufgegriffenen Passanten in 5 Minuten bei, wenn die das (im Fall von Straße Kehren) nicht schon können. Kenntnis der Organisationsstrukturen ist dafür ungefähr so nützlich, wie ein Geschwür am Arsch, die Leute müssen nur ihren konkreten Ansprechpartner für den Einsatz kennen. Und der ist meistens daran zu erkennen, dass er so einen komischen Hut auf und eine bunte Warnweste an hat.
Ich hab ca. null plan von dem was die Feuerwehr so an Qualifikationen macht aber du kannst mir nicht erzählen dass man Leute die zu wenig mehr als Schlauch ausrollen nicht zu gebrauchen sind nicht gebrauchen kann: Denn dann müssen die die sich mit Feuer auskennen, den Angriff machen, eben nicht Schläuche rollen.
Im Sanitätsdienst willste nicht nen RettSan damit beschäftigen Pflaster zu kleben oder auf einen Schockpatienten aufzupassen, die haben dringenderes zu tun. Irgendjemandem von der Straße kannste aber auch nicht nehmen ansonsten hast du gerne gleich zwei Schockpatienten. Deshalb ist bei uns jeder Sanitätshelfer und das passt in sechs Monate locker rein, incl. Übungen und auch Einsatzerfahrung. Nicht im Rettungsdienst sondern auf Messen, Konzerten, usw.
Frag' mal eher in die Richtung "Wenn wir jemanden hier für sechs Monate haben, was können wir ihm beibringen damit er im Katastrophenfall nützlich ist". Nicht "Der muss alles verstehen" oder "Der kann Sandsäcke tragen" sondern "der kann den aktiven, richtig ausgebildeten, den Rücken frei halten". Und vieleicht gibt's sowas bei den Brandis nicht. Is kein Ding, dann nehmen wir die Leute.
Das Problem, das ich da sehe, ist hauptsächlich das eh schon knappe Lehrgangsangebot und die Kosten für die persönliche Schutzausrüstung.
Eine so kurze Dienstzeit wie ein halbes Jahr kann keine Organisation personell und finanziell auf Dauer stemmen. Die unteren Lehrgänge in der (freiwilligen) Feuerwehr werden überwiegend auf Kreisebene (teilweise sogar auf kommunaler Ebene) durch ehrenamtliche Ausbilder ausgebildet, die im besten Fall eine kleine Aufwandsentschädigung bekommen, um ihre Fahrtkosten zu decken. Die genauen Details sind von Bundesland zu Bundesland verschieden, hab da nur direkte Erfahrungen in meinem Bundesland (Hessen).
Die formale Ausbildung ist in der FwDV 2 bundesweit geregelt.
Die eigentliche Grundausbildung besteht aus 2 Teilen:
Bei mir im Landkreis normalisiert sich das Lehrgangsangebot nach Corona jetzt endlich mal (4 Grundlehrgänge je 32 Teilnehmern im Jahr), aber bis der Rückstand abgearbeitet ist, wird noch dauern. (2020 und 2021 war bis auf wenige Ausnahmen faktisch Lehrgangs- und Übungsverbot, danach sind die Lehrgänge erst sehr schleppend wieder angelaufen)
Natürlich kann man Leuten in weniger Zeit beibringen, wie man einen Schlauch ausrollt, aber sogar bis man das vernünftig kann, braucht es Zeit und wenn man das nicht regelmäßig übt, verlernt man das auch wieder. So vermeintliche Kleinigkeiten wie den Schlauch windungsfrei ausrollen, sind tatsächlich sicherheitsrelevant, denn an einem in die falsche Richtung verdrehten Schlauch können sich die Kupplungen lösen, wenn Druck draufkommt und sich infolgedessen die Windungen rausdrehen. Wenn man die Kupplung dann an das falsche Körperteil kriegt, gibt das im besten Fall blaue Flecken und schlechte Laune beim direkt Betroffenen und der armen Sau, die dann kein Wasser bekommt, im schlimmsten Fall ist ist der Rettungsdienst gefragt. Bei den in der Feuerwehr üblichen Drücken wirken da schon erhebliche Kräfte. Eine weitere vermeintlich harmlose aber potenziell lebensgefährliche Tätigkeit für Anfänger, bei der man zudem noch ganz leicht nicht unerheblichen Sachschaden anrichten kann, ist Wasser aus Unterflurhydranten entnehmen. Wenn man das Standrohr falsch setzt, hebt das beim Aufdrehen gerne mal ab. Sehr schlecht, wenn man da im Weg steht. (auch wenn es nach dem Abheben wieder runterkommt) Da hilft die Schutzkleidung inklusive Helm nur noch bedingt. Außerdem kann man, wenn man das Teil falsch spült, (trotz inzwischen vorgeschriebener Ausrüstung zum Trinkwasserschutz) Dreck ins Wasserleitungsnetz drücken. Der Wasserversorger freut sich.
Bei uns sind die Ausbilder auch sehr überwiegend ehrenamtlich, insofern könnte man ganz schnell ganz viel Kapazität haben wenn man da Vollzeitstellen finanziert. Persönliche Ausrüstung ist bei uns Stiefel und Rotjacke, Hose, Pulli, und Poloshirt gibt's auch noch dazu, das hält sich sehr in Grenzen.
Geld wird das ganze schon kosten, is schon klar. Wenn sechs Monate bei der Feuerwehr keinen Sinn machen dann könnte man z.B. ja auch bei euch eine längere Mindestzeit haben, wer das nicht will der geht halt woanders hin. Bundeswehr wird sicherlich auch niemanden für nur sechs Monate wollen.
Das müsste dann aber vom Bund finanziert werden, denn Kreise und Kommunen gehen größtenteils, was Geld angeht, schon auf dem Zahnfleisch. Außerdem besteht ein guter Teil der Ausbildung aus Standortausbildung und die ehrenamtlichen Führungskräfte, die das machen dürfen, werden sich bedanken, wenn da ständig neue Leute für ein kurzes halbes Jahr dazukommen und lernen müssen, wie man einen Schlauch ausrollt und wenn sie endlich gelernt haben, wie lang ein 20m-B-Schlauch ist, wieder verschwinden.
Helm, Stiefel, Hose, Jacke und Handschuhe sind das Mindeste, was man in der Feuerwehr braucht, und seit Corona sind die Lieferzeiten für die einfachsten Sachen teilweise echt gruselig. Mussten schon mehrfach auf ein Paar Stiefel oder eine Hose ein halbes Jahr warten. Liegt alledings auch mit daran, dass die Normung inzwischen so lax ist, dass es von jedem Ausrüstungsgegenstand drölf verschiedene Ausführungen von genauso vielen verschiedenen Herstellern gibt und die öffentliche Hand natürlich erstmal grundsätzlich die billigste kauft. Das machen natürlich Alle, und deshlab sind dann kleinere Hersteller, die zu dem Zeitpunkt der Bestellung mal zufällig der Billigste waren, schnell überlastet und kommen mit der Lieferung nicht nach. Preislich liegt das pro Person inzwischen bei um die 500€, wenn man nur die einfachen Klamotten für technische Hilfeleistung nimmt. Nimmt man die Brandschutzklamotten, sind da gleich knapp 2000€ fällig. (Wäre in dem Fall Blödsinn, denn in einem halben Jahr kommt man ausbildungstechnisch nicht dazu, die jemals zu brauchen)
Ja, eine längere Dienstzeit wäre sinnvoll. Vor der Aussetzung der Wehrpflicht gab es ja auch für den Ersatzdienst in KatS-Organisationen eine an die Realität der Organisationen (Dienst ehrenamtlich nebenbei, statt Vollzeit) angepasste Dienstzeiten. Weniger als 5 Jahre halte ich nicht für sinnvoll, wenn die KatS-Einheiten autark (ohne Ehrenamtliche "von außen", z.B. als Führungskräfte) funktionieren sollen. Das ist meiner Meinung nach ein wichtiger Aspekt, wir haben damals unsere Zugführer selbst aus unserer Mitte gewählt. Das ging nur, weil die Dienstzeit lang genug war, dass man innerhalb der Zeit nicht nur theoretisch im Schnelldurchlauf, sondern ganz praktisch und im Einsatz brauchbar, verbunden mit etwas Erfahrung, die entsprechenden Führungslehrgänge machen konnte. (Rein theoretisch könnte man zwar, wenn die Sterne günstig stehen, die Ausbildung vom Grundlehrgang bis zum Zugführer in weniger als 2 Jahren durchziehen, aber gute Führungskräfte bekommt man damit in der Regel nicht, denn denen fehlen dann die ganzen Sonderlehrgänge und eine gute Portion Lebens- und Einsatzerfahrung)
Ne, bringt wahrscheinlich nichts, da hast du recht. Vor allen weil das dann auf einen Schlag ein ganzer Batzen Leute wären, die man bespaßen muss
Also, net falsch verstehen, zu viel Nachwuchs gibt es nicht. Aber bis jemand halbwegs einsetzbar ist, über Wasserversorgung aufbauen und Verkehr regeln hinaus, da stecken dann garantiert fünfzig oder mehr Mannstunden von erfahrenen Feuerwehrleuten drin, wenn ich mal so Zeit für Lehrgänge, Übungen usw. auf Teilnehmer runterbreche. Pro Nachwuchsperson. Das lohnt sich schlicht nur für Leute, die hochmotiviert dazu kommen, richtig Bock haben und danach lange Jahre dabei bleiben. Und das kostenlos machen, natürlich, keine Gemeinde kann sich die erbrachten Mannstunden in der FFW auch nur ansatzweise leisten, das "zahlen" die Familien und teilweise entspannte Chefs.
Solche Sätze lassen mich verzweifeln. "Polizei", "Feuerwehr", "Militär" sind doch so ungefähr die ersten drei Dinge, an die man denkt, wenn man nach den absoluten Kernaufgaben eines Staates gefragt wird.
In Staaten, in denen die Feuerwehr nur aus bezahlten Vollzeitkräften besteht, ist in der Regel die flächendeckende Versorgung wesentlich schlechter, als in Ländern mit hohem Freiwilligenanteil (in Deutschland z.B. über 90%)
Eine flächendeckende Versorgung bis ins kleinste Dorf mit Hilfsfristen zwischen 10 und 15 Minuten ab Notruf und sehr kurzfristig verfügbaren Massen an Personal, (wenn in einem kleinen Kuhkaff eine Scheune brennt, hast du regelmäßig einfach so innerhalb von nicht mal 30 Minuten über 100 ausgebildete Leute mit allerhand Ausrüstung dastehen, das erste Auto kommt spätestens nach 10 bis 15 Minuten) ist auch für einen sehr reichen Staat anders nicht zu bewerkstelligen, außer seine Fläche ist sehr klein.
Genau so ist das.
Leider sind in dieser Gesellschaft sehr Viele inzwischen absolut geldgeil und können sich nicht mehr vorstellen, eine gesellschaftlich wichtige Tätigkeit dauerhaft unentgeltlich auszuüben. Ein falsch aufgestellter Pflichtdienst würde nur haufenweise unmotivierte Deppen mit unerträglichem Anspruchsdenken in die Organisationen spülen, die dann für teuer Geld ausgerüstet und mit viel Zeitaufwand bespaßt werden müssen, nur dass sie wieder auf nimmerwiedersehen verschwunden sind, bevor sie auf einen Ausbildungsstand kommen, wo man sie für irgendwas Sinnvolles brauchen könnte.
Sollte der Satz nicht eher lauten: "Leider kann sich die Gesellschaft nicht mehr vorstellen, Menschen, die unter erheblichem Zeitaufwand dauerhaft eine gesellschaftlich wichtige Tätigkeit ausüben, dafür entsprechend zu entlohnen"?
In einer Gesellschaft, in der auch wirklich alle Aspekte, auch solche gesellschaftlicher und/oder mitmenschlicher Verantwortung, nur noch von Geld getrieben werden, will ich nicht leben. Vielen Dank auch.
Aha. Also die Arbeiterklasse soll unentgeltlich ihre Kraft, Zeit und weitere Ressourcen zur Verfügung stellen, während die besitzende Klasse auf gehorteten Geld- und Ressourcenbergen sitzt, und dem Arbeiter, der nach Lohn fragt, vorwirft er sei "geldgeil".
Du propagierst also im Namen der Arbeiterklasse eine vollkommen von kapitalistischer Verwertungslogik getriebene, völlig entsolidarisierte Gesellschaft, in der Alles ein Preisschild hat.
Feuerwehr, THW und co. gingen damals schon als Ersatzdienst. Da musste man sich dann aber für fünf Jahre verpflichten wenn ich micht nicht irre. Das ganze war halt nicht vollzeit. Dafür konnte man dann, außer Bereitschaft und ein paar Wochenenden für Ausbildung und Übungen, ein normales Leben nebenbei führen.
Ah cool. Ich bin der Wehrpflicht damals knapp entkommen, deswegen weiß ich da nicht so bescheid.
Fünf Jahre war nur ganz zum Schluss, früher war das deutlich mehr, die Dienstzeit wurde nur mit jeder Verkürzung des Wehrdienstes mit verkürzt.
Ich selbst hab mich damals noch auf 7 Jahre zum Katastrophenschutz verpflichtet, und kenne Leute, die das noch 10 Jahre machen mussten. Das waren aber Alles Leute, die das eh gemacht hätten. Fünf Jahre halte ich auch schon für sehr kurz, denn mit einer so kurzen Dienstzeit wird es grenzwertig schwierig zu realisieren, dass Katastrophenschutzeinheiten, die nur aus Verpflichteten bestehen, sich selbst führen (wir haben damals unsere Führungskräfte gewählt), denn auch wenn es möglich ist, in so kurzer Zeit Jahren die nötigen Führungslehrgänge zu haben, ist es nicht unbedingt sinnvoll, das zu machen, weil da zu oft noch die (sowohl Einsatz- als auch Lebens-) Erfahrung fehlt, die gute Führungskräfte ausmacht.
Die Leute sind ja nicht unbedingt nach Ende ihrer Verpflichtung abgehauen. Momentan läuft es ja auch halbwegs nur mit wirklich freiwilligen, Pflichtfeuerwehren sind eine Seltenheit.
Da gab es solche und solche. Selbst hab ich vorwiegend die erlebt, die danach geblieben sind, aber das liegt auch daran, dass die ausnahmslos schon vor ihrer Verpflichtung dabei waren. Aber darauf wurde bei mir in der Wehr auch geachtet.
Im Moment noch. Die Luft wird aber flächendeckend zunehmend dünn. Und das ist ein gesellschaftliches Problem.
Als jemand der vorher schon dabei war und sich schon vor der Musterung verpflichtet hat und jetzt kaum was macht: Es würde sich lohnen die Reserve aktiver zu pflegen, aber zwischen aktiv und raus gibt's im Prinzip null Angebot.
Nach nem halben Jahr bei der Feuerwehr kannst du halt immernoch nichts. Auf jeden fall bei der Freiwilligen. Da nützt ein halbes Jahr auch nichts. Und die Berufsfeuerwehr braucht keine Lappen, die da nur sind um nicht an der Waffe dienen zu müssen. Absolut hanebüchen das mit dem halben Jahr bei der Feuerwehr (oder THW)
In einem halben Jahr hast Du nicht mal Grundlehrgang. Da kostest Du nur Geld für Ausrüstung und jemand muss dich babysitten, dass Du weder Dich selbst, noch jemand anderen umbringst.
Jep, verstehe ich. Woanders würde man in den 6 Monaten wohl auch nur einfache Arbeiten machen können
Ja. Wobei woanders von den einfachen Arbeiten meistens kein Leben abhängt und die nicht regelmäßig unter extremstem Zeitdruck unerwartet zu absolut bescheuerten Uhrzeiten und bei jedem Wetter richtig gemacht werden müssen. (Wenn Du nachts um 3 aus dem Bett fällst, weil es brennt, oder sonstwas blödes passiert ist, brauchst Du ein gewisses Maß an Ausbildung und Erfahrung, um dann zu funktionieren, wer neu in dem Geschäft ist, verhält sich da erstmal wie ein aufgescheuchtes Huhn)
Mit einer Handvoll Leuten mit geringem Ausbildungsstand kann man arbeiten, denn da hat man genug erfahrene Leute, um auf die aufzupassen. (Schon gemacht, wenn man genug Erfahrene hat, geht das erstaunlich gut, da ist jeder Einsatz auch eine Übung)
Allerdings gibt es solche Leute mit geringem Ausbildungsstand jetzt schon und die hat es schon immer gegeben, im Rahmen der normalen Erneuerung des Personals der Organisationen. (Alle fangen mal klein an) Wenn jetzt plötzlich viel mehr solche Leute in den Organisationen aufschlagen, sind die nicht sinnvoll einsetzbar, weil man dann nicht genug Erfahrene hat, um auf die alle aufzupassen. Wenn noch dazu klar ist, dass die Leute größtenteils nach einem halben Jahr wieder weg sind, wird auch kaum jemand Bock darauf haben, das auch noch zu tun.
Dazu kommt noch die Ausstattung der Leute, spätestens seit Corona sind ja "Lieferkettenprobleme" allgegenwärtig und weithin bekannt. Mit Einsatzkleidung gibt es die auch. Dass man mal locker ein halbes Jahr auf ein Paar Stiefel wartet, hab ich schon mehrfach erlebt. Bei einem halben Jahr Dienstzeit ist halt der Dienst dann vorbei und die für teuer Geld beschaffte Ausrüstung liegt irgendwo im Weg rum, bis vielleicht irgendwann mal wieder jemand kommt, dem die Größe passt.
Hast du echt das Gefühl, dass es keinen Erwerbsersatz geben würde??
Äh ... ja? Also es wird dann sowas geben wie den Zivi Sold. Wer nicht bei den Eltern wohnt, hat damit keine Chance.
Wenn du Zivi machst, in der Schweiz, hast du 80% deines normalen Einkommen zu gute (also gleich wie im Militär).
Zusätzlich ist Essen bezahlt.
Die meisten haben während des Einsatzes sehr geringe Ausgaben, und kommen generell mit sehr positiver Bilanz auf dem Konto zurück ins real life.
Dachte die Grünen in Deutschland hätten es in diesem Sinne geplant.
Wir sind hier nicht in der Schweiz. In Deutschland gab es zuletzt 350€ oder so im Monat für einen Zivi. An mehr glaube ich frühestens, wenn der Bundestag abgestimmt hat.