this post was submitted on 19 Sep 2023
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Deutschland
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Sammelbecken für deutsche Kartoffeln und ihre Geschichten über Deutschland.
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Interessant finde ich auch ihre Erklärung der Aussage:
Die Tafel sollte mMn für politische Diskussionen überhaupt keine Rolle spielen. Das Ziel kann nicht sein, dass Sozialleistungen so konzipiert sind, dass es mit einem Haufen ehrenamtlicher Helfer und Spenden zusätzlich dazu gerade so erträglich ist. Und solche Aussagen nachdem in letzter Zeit oft darüber berichtet wurde, dass die Tafel an ihre Grenzen kommt...
Die Politik verlässt sich gerne mal darauf, dass Ehrenamtliche die Löcher im Sozialstaat stopfen. Bei der Flüchtlingskrise war es genauso. Und so positiv und bewundernswert dieses Engagement ist, kann es nicht der Anspruch sein, dass es die einzige Lösung ist.
Ahja als ob es einen rechtlichen Anspruch auf die Tafel gäbe. Was passiert denn, wenn die Tafel nichts mehr hat? Können sie dann zu Frau Behr gehen und ihren Anspruch geltend machen, oder haben sie dann einfach pech gehabt? Widerlichste Menschen bei der CSU.
Das finde ich an Behrs "Erklärung" das ekelhafteste. Als wären die Tafeln ein luxuriöse Zusatzleistung des Staates und nicht der Versuch staatliches Versagen für Betroffene etwas erträglicher zu machen.
Das dachte ich mir auch sofort. Dass sie überhaupt von einem Anspruch an eine selbstorganisierte, auf freiwilligen Helfern basierte Hilfsorganisation spricht, als sei es eine Staatliche Institution zeugt von ihrer Weltfremdheit. Ihre Aussage ist das „dann sollen sie doch Kuchen essen“ des 21. Jahrhunderts und ist stellvertretend dafür, was für Gestalten sich unter dem Banner der CxU versammeln. Wenig überraschend und trotzdem immer wieder schockierend.
Die bloße Existenz der Tafeln ist ein Beweis für eklatantes Versagen des Staates seinen Bürgern angemessenen soziale Absicherung zu bieten.
Die Frage ist, wo die Löcher sind. Ein psychisch gesunder hochbegabter Mensch, der außerdem gut kochen kann und, Ausgaben geschickt plant und die Pläne diszipliniert umsetzt, würde auch mit deutlich niedrigeren Bürgergeldsätzen zurechtkommen.
Nur sind Menschen, die begabt sind und ihr Leben im Griff haben eben typischerweise gar nicht erst arbeitslos. Vielleicht müssen wir eher über mehr Betreungs- und Beratungsangebote als über mehr Geld reden und außerdem den Staat mehr Aufgaben übernehmen lassen. Gesunde, kostenlose Schulessen für alle Kinder wäre z.B. ein einfacher Schritt.
Das Problem ist also die Dummheit und Faulheit der Arbeitslosen? Im Ernst?
Das wäre eine ziemlich gemeine Art das auszudrücken und ich glaube du hast mich völlig falsch verstanden.
Zunächst einmal: Der Zusammenhang mit dem Bildungsniveau sollte bekannt sein. Mit den Verhaltensweisen (z.B. Selbstkontrolle) findet man auch so einige Studien, genauso mit psychischen Krankheiten und Behinderungen. Tl;dr: Arbeitslose haben selten die Erziehungs-und-Genetik-Lotterie gewonnen.
Menschen, die Sozialhilfe benötigen fehlen also überdurchschnittlich häufig bestimmte Fähigkeiten. Das sollte aber natürlich nicht überraschend sein. Sozialhilfe ist nun einmal eine "Krücke" um Menschen zu helfen, die Hilfe beim Bestreiten ihres Lebensunterhalts brauchen. Und genau wie eine echte Krücke sagt die Hilfsbedürftigkeit natürlich etwas über die Leistungsfähigkeit der benötigenden Person, aus.
Ich wollte hier darauf hinaus, dass manche Politiker zu glauben scheinen, dass sie eine Krücke anhand der Bedürfnisse eine Marathonläufers designen könnten. Aber Menschen, die so lange in der Arbeitslosigkeit bleiben, dass sie Sozialhilfe benötigen, haben in der Regel Probleme, die die Mehrheit der Bevölkerung nicht hat. Daher müssen für genau diese Probleme Lösungen gefunden werden.
Andersrum wird ein Schuh draus: Um mit den jetzigen Sätzen zurecht zu kommen ohne sich ungesund zu ernähren erfordert so einiges an Kochkunst. Und das war schon vor der Inflation so jetzt isses noch schlimmer.
Ja. Das ist eben eines der Probleme hier.
Das mag sein, aber das ist ein Fulltime-Job, dieser hypothetische Bürger stünde also für den Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung.
Wer schon mal arm war weiß dass arm sein verflucht teuer ist, man zahlt halt ggf. mit Lebenszeit statt harter Währung.
Was soll das hier bedeuten? Es gibt viele verschiedene Gründe, kurz-, mittel- oder langfristig erwerbsunfähig zu sein. Viele davon auch unverschuldet oder wenig beeinflussbar, wie körperliche oder psychische Krankheiten, Unfälle und andere Schicksalsschläge.
Darum geht es ja gerade. Menschen, die eben frei von solchen Problemen sind, landen selten in der Sozialhilfe. Deshalb ist es nicht sinnvoll Menschen ohne solche Probleme als Referenz für die Regelsätze zu nutzen.
Oh, so meinst du das. Ich glaube, das haben die meisten bei deinen vorherigen Kommentar anders verstanden.
Ja, das ist leider eines der Probleme, die wir im linken Spektrum haben: Weil rechte Demagogen bestimmte Probleme als Begründung für menschenfeindliche Ideen benutzen, wird reflexartig widersprochen, wenn diese Probleme angesprochen werden. Das hilft nur nicht weiter.