this post was submitted on 20 Oct 2023
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Also ich persönlich finde tatsächlich, dass es verfehlt ist, Drogenkonsum zu kriminalisieren.
Aber die Güterabwägung gibst du ja sehr gut wieder.
Wenn der Besitz von Alkohol verboten würde, würde das sicherlich das Gesundheitssystem bis zu einem gewissen grade entlasten und öffentliche Plätze wären bestimmt auch für viele Menschen angenehmer. Dagegen steht aber, dass so ein Verbot direkt in die Freiheit des Individuums eingreift.
Wenn Kokain legalisiert werden würde, wäre es sicherlich leichter erhältlich und würde ceteris paribus vermutlich zu einer deutlich erhöhten Zahl an Menschen in einer starken Sucht führen. Deshalb sollte man solche harten Drogen auch nicht einfach so legalisieren, sondern sollte gleichzeitig Vorbeugung und Hilfe für Süchtige stärken.
Cannabis wiederum kann schon jetzt jeder leicht bekommen, der oder die das wirklich will. Insbesondere auch Jugendliche haben selbst im ländlichen Raum keinerlei Problem irgendwoher Gras zu bekommen.
Was ist also der Nutzen der Prohibition, die den Grundrechtseingriff rechtfertigt?
Für mich ist er nicht erkennbar.
Und dabei will ich zu keinem Zeitpunkt leugnen, dass es durchaus möglich ist, eine psychische Abhängigkeit von Cannabis zu entwickeln oder dass regelmäßiger Konsum sicherlich nicht gesund sein kann.
Das verbleibende Argument der Belastung der Gesundheitssysteme ist allerdings ein extrem schwaches, da man mit genau dem gleichen Argument American Football, Boxen, Rauchen, gar keinen Sport zu treiben oder tausend andere Dinge verbieten könnte.
In Summe sehe ich also nicht, welcher Nutzen auf der einen Seite den massiven Grundrechtseingriff auf der anderen Seite rechtfertigen soll, wenn jemand für den Besitz von Cannabis ins Gefängnis gehen soll.
Wie hilft das bitteschön unserer Gesellschaft?