this post was submitted on 02 Nov 2023
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Du machst gerade denselben Fehler wie die Gegenseite und zwar aus Wetter Klima.
Einen einzelnen Wert einem Durchschnitt gegenüber zustellen liefert in aller Regel Abweichungen von diesem.
Klar wird auch der Durchschnitt der letzten 10 Jahre nicht gerade rosig sein, aber so korrekt sollte man schon arbeiten.
Die 1.5°C sind doch auch global zu betrachten, und nur aus den Werten Deutschlands kann man da eigentlich auf nix schließen, oder?
Genau, das kommt noch oben drauf.
Das ist natürlich nur ein Puzzelteil. Setzt man alle Puzzelteile weltweit zusammen, dann ist das natürlich aussagekräftiger.
Ernstgemeinte Frage: Es ist doch aber signifikant, wenn sowohl wärmste als auch kälteste Orte deutlich über Referenzdurchschnitt liegen, oder? OP hat ja schon mehr nachgewiesen als nur "es gibt in irgendwelche Richtungen irgendwelche Abweichungen vom Durchschnitt".
Und ja klar, theoretisch hast du Recht: es ist gefährlich wie die ganzen Medienberichte "Rekordsommer: Bei uns war es 1 Grad wärmer als vor 30 Jahren", weil dann Uwe und Frank auf die Idee kommen, aus einem Sommer an einem Ort könne man den allgemeinen Trend ableiten. Und dann bilden sie sich ein, wenn es mal kurz etwas kühler ist an einem einzelnen Ort, beweist das, dass der weltweite Trend unklar und strittig ist. Oder nicht so schlimm, wie die Wissenschaft behauptet.
Nur irgendwie muss man es anschaulich machen. Also verlegt man sich halt auf "Bei uns war es 1 Grad wärmer als vor 30 Jahren" und versucht den Trend zu erklären mit einem Beispiel, das im Trend liegt - auf die Gefahr hin, dass jemand glaubt, es gebe keinen Trend und es ginge immer nur um Einzelbeispiele.
Jain, es wird immer mal wieder einen Monat oder ein Jahr geben, dass gegen den aktuellen Trend geht, sowohl in die eine, als auch die andere Richtung.
Die Aussage "dieser Oktober war um einiges wärmer als der Durchschnitt" ist an und für sich nichts Weltbewegendes. Um das weiter beurteilen zu können, muss man sich die Höchst- und Tiefstwerte dieses Durchschnitts und die Verteilung der Temperaturen im Betrachtungszeitraum anschauen. In einer Wüste wird es tagsüber extrem heiß sein und nachts kann es wiederum (vergleichsweise) extrem kalt werden. Die Durchschnittstemperatur ist also in diesem Fall kein Wert, nach dem du dich richten solltest, wenn du deine Reisekleidung auswählst.
Kritisch wird es allerdings, wenn sich solche Messungen häufen und auch das kann man schön grafisch darstellen. Z.B. können wir uns die historischen Temperaturanomalien beim DWD anschauen und sehen, dass negative Anomalien (also unverhältnismäßig kalte Monate) immer seltener, bzw. weniger ausgeprägt werden, während positive (unverhältnismäßig heiße Monate) zunehmen und extremer werden. Man sieht auch anhand der gestrichelten Linie, wohin die Reise aktuell geht und dass wir mit 1,6 Grad genau auf Kurs sind! Yay! /s