this post was submitted on 22 May 2024
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Ich kann nicht für den sexy Pfirsich sprechen, aber mein Bruder hat bspw. weder Handy noch Internet aufgrund einer Behinderung und meine ältere Nachbarin hat das ebenfalls nicht, weil sie nicht damit klarkommt.
Okay, das sind zwei verschiedene Themen. In meinem Statement hier hab ich klar gesagt: Ich fordere die Abschaffung analoger Prozesse für alle, die das theoretisch könnten. Bei Behinderungen wäre es ignorant und verblendet, das gleiche zu fordern.
Aber besonders hier fordere ich Lösungen und Ideen, die Menschen mit Behinderungen den Zugang zum Internet ermöglichen oder erleichtern, nicht das Gegenteil. Es kann doch nicht sein, dass ein Mensch, der schon eingeschränkt ist, dafür auch noch per Gesetz auf das analoge Abstellgleis geschoben wird.
Wir waren übrigens da schonmal weiter. Das Thema Barrierefreiheit im Netz war vor zehn Jahren ein großes und wichtiges Ding. Dann kam die ganze Javascript und Popup-Scheiße und seitdem kümmert sich darum kaum noch jemand. Das will ich hier nur mal anmerken.
Und für alle anderen, egal welchen Alters, die das aus Sturheit oder Bequemlichkeit einfach nicht wollen, habe ich weder Einsicht noch Nachsicht. Das müssen wir hierzulande lernen, dass wir uns, wenn es mal irgendwie vorwärts gehen soll, nicht immer nach den Bremsern richten dürfen.
Exakt, die Popup-Scheiße und auch Phishing und Fakenews sind Dinge, die da abschrecken. In nem anderen Kommentar schlägst du Assistenz vor - das fände ich gut. Ein großer Bildschirm im Amt, auf den man ggf. mit einem Berater zusammen schauen kann. Ein Handy zum Speichern von Tickets jeglicher Art ist aber nicht vorhanden, wäre es da so kritisch wenn die QR codes auch ausgedruckt mitgeführt werden könnten, statt auf dem Handy abgespeichert? Zumindest bei einigen älteren Menschen, mit denen ich geredet habe, geht es weniger um Sturheit oder Bequemlichkeit - sie haben zum einen nie mit der Schnittstelle Bildschirm umgehen gelernt und die Bedienung ist für sie nicht intuitiv (zu bequem würde ich nicht mit nie gelernt gleichsetzen; ggf. sollte es da öffentliche Angebote zum lernen geben), zum anderen erschweren Sehschwäche, Arthrose und/oder Tremor das Drücken des richtigen Bereichs auf einem kleinen Display. Ich verstehe das Argument, dass es hier mit der Digitalisierung eh zu langsam bis gar nicht läuft und wir das nicht noch mehr Ausbremsen sollten, indem wir den Ämtern mit der Forderung eine Entschuldigung bieten alles beim Status quo zu belassen. Vllt. wäre ein Kompromiss die gleichzeitige Forderung nach intern durchdigitalisierten Prozessen und der Zwangsabgabe aller vorhandenen Faxgeräte.
Ich bin ja kein Menschenhasser. Es geht mir hier nicht darum, Menschen zu schikanieren, die offensichtlich gesundheitliche Probleme haben und deswegen solche Geräte nicht benutzen können. Für die anderen braucht es Kurse. Meine Oma hat mit 85 gelernt, Emails zu schreiben und das war vor bestimmt 25 Jahren. Also natürlich ist es möglich, großflächig hier solche Angebote zu schaffen - sie werden nur vermutlich nicht angenommen. Da greift mein Argument der Bequemlichkeit, aber auch nur bei entsprechender Gesundheit.
Es geht mir aber um Behörden, die einen anlügen, dass man angeblich nicht per Mail kommunizieren dürfe, obwohl das nicht stimmt und sie einfach keine Lust drauf haben. Es geht mir darum, dass man versteht: ein eingescanntes Blatt Papier in einen Sharepoint zu legen, ist keine Digitalisierung. Es geht mir vor allen Dingen darum, nicht noch ein Gesetz in diesem Land zu schaffen, das laut "früher war alles besser" schreit. Wir müssen lernen, mit den Technologien der Gegenwart umzugehen und sie als alternativlos anzunehmen, denn sie werden nicht verschwinden, sie werden nur evolvieren.
Ungeachtet dessen: die Zwangsfaxabgabe wäre ein nationaler Feiertag für mich und eine geniale Idee.