this post was submitted on 20 Jul 2025
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DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz

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[–] Tiptopit@feddit.org 62 points 2 days ago (6 children)

Ein wichtiger Punkt fehlt: Das Nazi-Problem.

Günstiger ländlicher Wohnraum, schöne Landschaft, Option auf alte schöne Bausubstanz, würde eigentlich für mich passen. Wenn halt die Menschen nicht wären...

[–] brot@feddit.org 34 points 2 days ago (1 children)

Definitiv: Ich schau mir bei solchen Artikel immer gerne die Wahlergebnisse an und naja, es wundert mich nicht, dass die Bevölkerung da schrumpft. Ich hab in meinem Leben genügend Leute aus Ostdeutschland getroffen, aber es hat einen Grund, warum die mittlerweile in westdeutschen Großstädten wohnen. Denn wenn du schwul bist, lesbisch, feministisch, links, migrantisch, anders, dann sind solche Orte ein echt hartes Pflaster. Was dazu führt, dass jeder, der kann, dann irgendwann abhaut, woanders wohnt und die Übriggebliebenen langsam aussterben und solche Artikel geschrieben werden ohne dass erwähnt wird, dass sie einen relevanten Teil ihrer Jugend aktiv durch Arschkekstum vertreiben.

[–] Saleh@feddit.org 9 points 2 days ago (2 children)

Den interessantesten Wert finde ich die 59% bzw. 53,3% Wahlbeteiligung aus 2019.

Kommunalpolitik hat dort, aber auch in anderen Wahlkreisen viel zu wenig Relevanz. Da ist es leicht für die AfD, sich breit zu machen und als "Kümmerer" aufzutreten.

Und die Schüsse wurden über die letzten zehn, eher dreißig Jahre von den etablierten Parteien weitestgehend nicht gehört.

[–] Fusselwurm@feddit.org 9 points 1 day ago* (last edited 1 day ago)

die etablierten Parteien von denen du sprichst ist pro Kommune bestenfalls ne handvoll Leute die völlig überfordert sind. Was sollen die denn machen.

Also klar hat die große Politik an vielen Stellen versagt, aber dass sich lokal keiner mehr politisch engagieren mag fügt sich in den allgemeinen Trend zu "jeder macht sein Ding und eine 2m-Maurer um sein Grundstück" ein , und wird die selben Gründe haben. Netflix und nebenbei Ragetweeten ist halt bequemer als ne Ortsbeiratssitzung

[–] TheTiltster@feddit.org 2 points 1 day ago

"Wir haben kein Naziproblem!" - Jeder Ministerpräsident eines "neuen" Bundeslandes seit 1991, ständig.

[–] aaaaaaaaargh@feddit.org 19 points 2 days ago* (last edited 2 days ago) (1 children)

Tatsächlich wahr und das betrifft den Tourismus auch. Wir fahren nicht mehr in den Osten, weil wir, nachdem wir es gesehen haben, keinen Bock auf offenen Nationalsozialismus haben - und nein, das ist kein Klischee mehr.

[–] Tiptopit@feddit.org 13 points 2 days ago* (last edited 2 days ago)

Ist bei mir schon ein paar Jährchen her, dass ich mal "drüben" war, aber es war immer irgendwas seltsames. Sei es die gehisste Reichskriegsflagge am ersten Haus an einem Dorfrand oder "Refugees not welcome" Shirts, die einfach so beim Einkaufen getragen werden. Beides wäre hier in meiner Umgebung (in meinem Empfinden) auch heute noch schwer ohne Widerspruch/Probleme möglich.

In einer Umgebung, wo sowas einfach passiert, möchte ich weder Urlaub machen, noch leben.

[–] Duke_Nukem_1990@feddit.org 14 points 2 days ago

1:1 bei mir auch so. Ich mach Home Office, ich kann überall arbeiten und würde eigentlich gern wieder in die Heimat, weil es mir landschaftlich dort gefällt und ich die Leute ganz nett fand...als sie noch nicht offen gelegt hatten, dass ein Großteil von ihnen Drecks-Nazis sind.

[–] brainwashed@feddit.org 14 points 2 days ago* (last edited 2 days ago)

Ja, echt garkeine Lust drauf. Die allgemein frustrierte Lage habe ich schon als Touri auf der Ostseite des Harzes abbekommen, ganz ohne ersichtlichen Migrationshintergrund oder "nicht Deutsch" Aussehen. Und das ist ja nun nicht der tiefste Osten.

[–] 30p87@feddit.org 6 points 2 days ago* (last edited 2 days ago)

Nicht Menschen, sondern "das Volk"

[–] brot@feddit.org 19 points 2 days ago (3 children)

Mal abgesehen von dem in den Kommentaren angesprochenen Nazithema: Es ist halt so europaweit, dass Menschen aus den Dörfern und Kleinstädten in die Großstädte ziehen. Dort ist mehr los, aber dort gibt es halt v.a. auch Arbeit. Seit nämlich die Landwirtschaft im Endeffekt entweder komplett mechanisiert ist oder mit irgendwelchen unterbezahlten Halbsklavenspargelstecherkolonnen arbeitet, ist das definitiv auch kein Job, den man in einem abgelegenen Dorf machen will. Oder das, was da ist, klingt wenig attraktiv im Vergleich zu den Alternativen.

In Italien gibt es haufenweise fast ausgestorbene Dörfer, das ländliche Frankreich verödet, in Spanien gibt es riesige, fast leere Landstriche und in Osteuropa erst recht. Da ist es kein Wunder, dass das in Deutschland auch so ist.

Und das ist jetzt auch nicht grundsätzlich schlecht: Wenn irgendwo keine Menschen mehr leben wollen, dann gibt es wenig Gründe, dass man irgendwen dazu zwingt. Für die aktuell dort Lebenden benötigt man ein Change Management, um etwa so Themen wie "Arzt" oder "Lebensmittel" sicherzustellen, aber auch das geht. Selbst wenn nicht jeder zufrieden damit ist

[–] Melchior@feddit.org 6 points 1 day ago

Das ist auch im Westen so. Lüchow Dannenberg hat durch die Gorlebenproteste eine sehr starke links-grüne Szene. Da gibt es halt durchaus Orte wo die Grünen oder die Linken die meisten Stimmen in der letzten Bundestagswahl bekommen haben. Es ist immernoch ziemlich rechts in größeren Teilen, aber bei weitem nicht das Niveau im Osten. Trotzdem schrumpfen die Orte massive.

[–] DivineDev@piefed.social 11 points 1 day ago (1 children)

Klingt doch nach einem top Argument für Homeoffice für die klassischerweise konservativen Wähler auf dem Land. Dann haben junge Leute zumindest einem Grund weniger die Gegend zu meiden.

[–] brot@feddit.org 4 points 1 day ago

Die Chance gab es ja in einem kleinen Möglichkeitsraum und wurde dann vertan. Pushen von HomeOffice. Gerade junge Familien in qualifizierten Jobs kaufen dann Immobilien da, wo es günstiger, naturnaher und ruhiger ist. Die überhitzten Immobilienmärkte der Großstädte werden entlastet. Die Dörfer bekommen "frisches Blut" und werden belebt. Wäre möglich gewesen, aber hey, jetzt fahren wir alle wieder ins Büro

[–] brainwashed@feddit.org 2 points 1 day ago

Für die aktuell dort Lebenden benötigt man ein Change Management

Das ist halt zusehends nur Mangelverwaltung. Das effektivste Change Management wäre einen Umzug zu bezahlen.

[–] De_Narm@lemmy.world 24 points 2 days ago (1 children)

Nach dem Abitur gab es in meiner Blase damals eine richtige Aufbruchstimmung. Jeder ist etweder in die nächste Großstadt gezogen oder hat direkt den Osten verlassen. Ich selbst habe auch erst das Eine und dann das Andere gemacht. Selbiges bei meinem Partner, ebenso aus dem gleichem Ort.

Von allen Leuten, die wir zusammen kennen, sind 2 dort geblieben. Und nur 1 Person will auch weiterhin dort bleiben.

Wohlgemerkt, ich komme nichtmal vom Dorf sondern aus einer Mittel- bis Großstadt. Es gibt sogar eine eigene Hochschule dort und trotzdem wollte praktisch niemand bleiben.

Same here, ich bin der letzte. All meine Freunde sind raus aus Mecklenburg-Vorpommern. Ich bin auch nur hier geblieben, weil ich remote arbeite und kein typisches "Ostgeld" bekomme.

[–] Roflmasterbigpimp@lemmy.world 16 points 2 days ago (2 children)

Es gibt kleine Inseln wo es sich aushalten lässt. Greifswald ist Studentenstadt, was zumindest etwas der braunen Suppe ausgleicht, aber man merkt noch deutlich die Wahlergebnisse.

[–] lichtmetzger@discuss.tchncs.de 6 points 1 day ago (1 children)

Rostock ist auch nice, zumindest die Innen-/Altstadt. Überall bunte Fahnen, Multikultur und im Sommer spricht wegen der Touristen sowieso die halbe Stadt Englisch.

Das nimmt aber schnell ab, je weiter man sich vom Zentrum entfernt. In den Plattenbauvierteln ist leider auch teilweise ein rechter Sumpf (hab 15 Jahre in einem gewohnt und die schwarzweißroten Aufkleber im Hausflur waren zum Kotzen). Zum Glück muss ich da nicht mehr hin, wenn die ganze Stadt so wäre, würde ich hier nicht mehr wohnen.

Also egal wo ich hier gewohnt habe, die Treppenhäuser/Flure der Plattenbauten waren immer überraschend unpolitisch. Also jetzt nicht komplett unberührt aber eher sowas wie das jemand einen Smiley in die Wand geritzt hat oder jemand Blumenaufkleber auf alle Lichtschalter geklebt hat 😂

Aber dafür halt die Laternen und Litfaßsäulen. Aber da klebe ich ja auch 🙃

[–] Duke_Nukem_1990@feddit.org 5 points 2 days ago

Leipzig ist halt linke Hochburg. Da traue ich mich auch ohne passing in femme Klamotten raus.

[–] brainwashed@feddit.org 10 points 2 days ago* (last edited 2 days ago)

Ich habe, remote-ish AG sei Dank, Arbeitskollegen in ganz Deutschland. Den einen Kollegen, der in einem der aussterbenden Landstriche ein Haus gekauft hat, werde ich wohl nie verstehen. Also klar, toller Kaufpreis, aber man fragt sich halt, ob die in 20 Jahren die Stromnetze, Wasser und Verkehrsnetze noch weiter warten, weil nicht mehr nennenswert Menschen dort leben.