Schwieriges Thema. Auf er einen Seite bin ich Anti-Theist und sehe jede Art von Aberglauben an etwas Übernatürliches als negativen Einfluss auf die Gesamtgesellschaft, das gilt halt doppelt und dreifach wenn dieser Aberglaube dann sein eigenes Staat-artiges-Gebilde betreibt und organisiert die Politik vieler Länder beeinflusst.
Dann wiederum bin ich für eine Glaubensfreiheit (die auch Freiheit vom Glauben beinhaltet) und für die Freiheit sich selbstständig zu organisieren. Die deutschen Kirchen sind mehr als das aber halt auch genau das.
Aber vor allem bin ich dafür, dass wenn so eine organisierte Religion existiert, der Staat seine Klauen tief darin verankern muss um sicher zu stellen, dass die Lehr-Realität dieser Gemeinschaft nicht unseren säkularen Wertekanon verletzt. Fundamentalistische Lehren müssen mit aller Gewalt bekämpft werden.
Zum Beispiel:
Wir betreiben in Deutschland staatliche Lehrstühle der katholischen und protestantischen Theologie. Das ist auf der einen Seite eine klare Subvention für diese Kirchen, auf der anderen Seite stellt das aber auch eine staatliche Aufsicht über den Inhalt der Lehre sicher. Beim Islam zum Beispiel haben wir das nicht, weshalb in Deutschland predigende Imame meist aus dem Ausland kommen und entweder direkt von der DITIB, der staatlich türkischen Religionsanstalt finanziert und ausgebildet werden oder schlimmer noch, ihre Lehre in Madrasas in Arabien oder Persien erhalten. Das ist letztlich einer der wichtigsten Gründe dass salafistische Moscheen in Deutschland existieren.
Auch deshalb erhalten deutsche Bischöfe und andere kirchliche Amtsträger ihre Bezahlung aus dem Steuertopf, denn sie legen verpflichtend einen Treueeid auf die freiheitlich-demokratische Grundordnung ab. Bei all dem Übel dass er mit sich bringt, auch das haben wir dem Staatskirchenvertrag zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Deutschen Reich zu verdanken. (Artikel 16)
Edit: Rechtschreibung