Und auch die Politik sei gefordert. Zum einen die Kommunen und Städte, indem sie mehr Orte schaffen, an denen man sich unbefangen begegnen kann, auch ohne etwas zu zahlen. Diese Orte gebe es insbesondere für Jugendliche zu wenig, bemängelt die Psychologin.
Das ist ein wichtiger Knackpunkt. Ich glaube auch, dass das sehr stark mit einem Wandel unserer Gesellschaft ins Private und Individuelle zu tuen hat. Hat uns durchaus auch einige wichtige gesellschaftliche Errungenschaften und Verbesserungen beschert, aber lokale Vernetzung gibt es heute deutlich eingeschränkter. Früher haben da ja durchaus Kirchen und eine Vielzahl an Vereinen für gesorgt, dass man auf lokalster Ebene Kontakte geknüpft hat, vieles ist in den letzten Jahrzehnten davon ersatzlos verloren gegangen.
Ich finde das auch durchaus im Kontext der sogenannten "Spaltung unserer Gesellschaft" interessant. Inwiefern kann man noch von "Gesellschaft" sprechen, wenn, überspitzt gesagt, das einzige Bindeglied die Entrichtung der Steuern an den gleichen Empfänger ist? Da muss dringend was passieren.