this post was submitted on 13 Mar 2024
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Wieder so ein Punkt, wo Feminismus auch Männern helfen würde:
Und wo Männer anderen Männern helfen können. Bspw durch sprechen über psychische Gesundheit, gegenseitiges zuhören und unterstützen bei Problemen und teilweise auch einfach Körperkontakt.
Ansonsten sollte noch !mensliberation@lemmy.ca erwähnt wersen als Raum für solche Themen auf Lemmy
Nur aufpassen, dass dabei nicht so echo chambers entstehen, wo sich cis Typen dann nur gegenseitig bemitleiden, aber nicht wirklich versuchen, all die toxischen Männlichkeitsanteile zu überkommen. Das passiert ja sogar in linken, kritischen Männlichkeiten-Gruppen gerne mal...
Wieso denn nur Cismänner? Die Transmänner, die ich kenne, kämpfen ganz schön stark mit männlichen Rollenbildern und Verhaltensweisen. Insbesondere am Anfang, wenn sie ihre zweite Pubertät durch Testogabe durchleben.
So in der linken Szene wo es ja schon einige "linken, kritischen Männlichkeiten-Gruppen" gibt/gab, ist das ein bisschen die Erfahrung die viele gemacht haben oder (von älteren Generationen / Gefährt*innen) überliefert bekommen haben.
Dabei geht es vor allem um gelernte, tief verankerte Verhaltensweisen und Verteidigunsmechanismen die eben nicht mit einer "zweite Pubertät durch Testogabe" vergleichbar sind und eigentlich rein gar nicht mit dem Selbstverständnis vieler zusammenpassen. Im Regelfall haben cis Männer auch sehr viel mehr Zeit, Ressourcen und Chancen die eigenen Verhaltenweisen zu reflektieren.
Wenn wir mit linke Szene Bezug und gutem Willen den Kommentar von @flora_explora@beehaw.org lesen können wir uns ungefähr ein Bild machen wer mit "cis Typen" die sich "nur gegenseitig bemitleiden" gemeint ist: 35, cis, schon 20 jahre bei der Antifa, in jedem Plenum dabei, kennt angeblich jeden feministischen Text und kriegt es trotzdem nicht das eigene Verhalten zu refklektieren oder andere Macker mit ihrem Verhalten zu konfrontieren.
Das ist natürlich nicht auf alle cis Männer übertragbar und deshalb sind starre Einteilungen besonders in der konkreten Situation sehr viel weniger nützlich als beim Besprechen von weit verbreiteten Mustern.
Ja, dem stimme ich zu und so war das gemeint. Ich war selber ein paar Jahre in einer kritischen Männlichkeiten Gruppe, wo trans masc Personen, ich (eine trans Frau) und mehrere cis Typen dabei waren. Und das ging schon echt weit auseinander, was da an gelebten Realitäten zusammentraf. Ich möchte keinem trans Mann absprechen, nicht auch Struggle mit Männlichkeit zu haben. Aber es ist doch was anderes, mit diesen Privilegien und der ansozialisierten toxischen Männlichkeit umzugehen (die halt trans Männer oft erst viel später im Leben, wenn überhaupt so mitbekommen). Und auch im linken Spektrum gibt es so viele Macker, die denken, sie wären feministisch, aber kriegen es halt nicht hin, sich zu reflektieren. Nicht ohne Grund wird in meiner Bubble erstmal jedem cis Typen misstraut, weil einfach so viel Scheiße schon passiert ist und so viele Typen erstmal ganz cool gewirkt, aber sich dann trotzdem richtig kacke verhalten haben.
Ich hab mich schon länger nicht mehr tiefergehend damit beschäftigt, damals fand ich die Position von Kim Posster zu kritischen Männlichkeiten sehr hilfreich.
Ich meinte hier eher die männlichen Rollenbilder, die Menschen dazu veranlasst, sich gegenüber den Mitmenschen sehr problematisch zu verhalten. Ich meinte nicht den eigenen Prozess mit Männlichkeiten per se, den haben trans masc Menschen auf jeden Fall auch. Sogar ich als trans Frau musste mich damit auch erstmal beschäftigen. Wovor ich hier gewarnt habe, war, dass vor allem cis Typen aus ihrer privilegierten Position heraus eigentlich keine Macht/Privilegien abgeben wollen, sondern den Feminismus höchstens dann dafür benutzen, dass sie sich weiter in ihrer Rolle bestätigt fühlen. Aber dann halt die ganze scheiß patriarchale Gewalt weitertragen. Ich würde denken, dass zwar trans Männer genauso auch toxische Männlichkeit innehaben können, ihnen aber die strukturelle Machtposition bzw die Privilegien dazu fehlen, um sie systematisch auszunutzen. Das ist so wie es keinen Rassismus gegenüber weißen Menschen gibt, weil die strukturelle Ebene der Diskriminierung fehlt, aber weiße Menschen natürlich trotzdem auch scheiße von POC behandelt werden können.
Puh, das finde ich erneut eine sehr schwierige Aussage. Derartige Probleme fangen schon an, bevor man in der Lage ist, Andere strukturell zu benachteiligen. Und selbst dann: schau Dir mal Japans Einwanderungspolitik an und für welche ethnischen Gruppen warum Visa vergeben werden. Es gibt ja nicht nur Weiße und POC.
Ein bisschen mehr links und rechts außerhalb der eigenen Bubble gucken und weniger pauschalisieren ist wichtig, denke ich. Sonst dreht man sich irgendwann nur noch um sich selbst und landet ganz schnell selbst in Echokammern.
Äh was? Wo ist das bitte ne kontroverse Aussage? Ich dachte das wäre antirassistischer Konsens, dass es keinen Rassismus an weißen Menschen gibt? Wen gibt es denn noch außer weiß/poc? Und inwiefern habe ich denn pauschalisiert? Also sich gesellschaftliche Machtstrukturen anzugucken ist gleich pauschalisieren? Oder fühlst du dich auf den Schlips getreten, weil ich pauschal was gegen cis Männer gesagt habe? Leider ist patriarchale Gewalt so allgegenwärtig das eigentlich alle cis Männer mit drin hängen und wenn sie sich nicht explizit dagegenarbeiten genauso mithelfen, diese weiter zu verbreiten. Immer wenn ich mal aus flinta spaces rausgehe krieg ich halt irgendeine Scheiße wieder ab von cis Menschen und vor allem cis Typen.
ETA: Um das letzte vielleicht bisschen verständlicher zu machen: wenn ich nicht gerade misgendert werde (überdurchschnittlich oft durch cis Männer!) und sich cis Typen tatsächlich Mühe geben, offen mit mir umzugehen, erlebe ich doch immer wieder und mit nur vereinzelten Ausnahmen, dass cis Typen es eigentlich nie drauf haben, auch emotionale Arbeit zu übernehmen, Redeanteile mitzudenken, sich an Repro-Arbeit beteiligen, mental load zu teilen, in romantischen (vor allem hetero) Beziehungen Verantwortung zu übernehmen, usw.