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DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz

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[–] Tartufo@lemmy.world 5 points 3 months ago* (last edited 3 months ago) (1 children)

Ich kann jetzt nicht sagen wie repräsentativ das Ganze ist, aber das hier

Ich kann mir vorstellen dass es einige gibt wo die Familiensituation das nicht hergibt

dürfte zumindest ein Teilgrund sein.

Ich habe vor einigen Jahren ein Praktikum an einer Haupt-/Realschule gemacht. Die Realschüler waren soweit den mir damals bekannten Gymnasiasten von den allgemeinen Umständen her nicht groß unähnlich.

Schaute man aber auf die Hauptschüler gab es einen riesigen Bruch. Den Eltern war ziemlich durchgängig komplett egal ob ihre Kinder zur Schule gingen, was da in Arbeiten raus kam, ob überhaupt Arbeiten geschrieben wurden, etc... Die Kinder kannten teilweise nicht mal sowas wie einen geregelten Alltag. Bildung war für einen Großteil dieser Eltern einfach nur komplett unwichtig (warum? Keine Ahnung). Vereinzelte Schüler haben schon versucht sich zu bemühen, wurden aber von ihren eigenen Eltern und Mitschülern boykottiert. Die Lehrer haben teilweise (! nicht durchgängig, Unterricht fand schon auch normal statt soweit möglich) den Unterrichtsinhalt sein lassen, um mit den Schülern über konkretere Probleme zu diskutieren, z.B. wie man Konflikte lösen kann ohne sich gleich die Gesichter einzuprügeln, oder auch um den Schülern mal einen kurzen Zeitraum zu geben, in denen sie mal über ihre Probleme sprechen konnten, ohne direkt nicht ernst genommen zu werden.

Die Hauptschüler von dieser Schule haben mir einfach nur gesammelt richtig leid getan. =/

ich kenne welche die Nach der Schule auf dem Bauernhof Traktor fahren mussten um im Familienbetrieb mitzuhelfen, die hatten natürlich keine Zeit für Hausaufgaben und lernen

So einen habe ich später an der Uni mal kennen gelernt. Der hat es tatsächlich nach dem Hauptschulabschluss noch geschafft Abi zu machen und dann direkt ins Studium zu kommen. Riesen Respekt an ihn.

[–] aaaaaaaaargh@feddit.org 2 points 3 months ago (1 children)

um mit den Schülern über konkretere Probleme zu diskutieren, z.B. wie man Konflikte lösen kann ohne sich gleich die Gesichter einzuprügeln, oder auch um den Schülern mal einen kurzen Zeitraum zu geben, in denen sie mal über ihre Probleme sprechen konnten, ohne direkt nicht ernst genommen zu werden.

Ist aber ungeachtet eine super Sache. Ich hätte das auch gern mal gehabt, aber nein, ich musste ja Emilia Galotti lesen und das hat uns bekanntlich alle miteinander sehr weit gebracht.

[–] Tartufo@lemmy.world 1 points 3 months ago* (last edited 3 months ago)

Ja, das auf jeden Fall! Bei den Hauptschülern dort war das halt leider besonders wichtig, weil die sowas außerhalb der Schule niemals gelernt/erlebt hätten. Die Lehrer an der Schule damals waren aber soweit ich das beurteilen kann auch super und vor allem standen die relativ geschlossen zusammen. An einem Gymnasium hab ich im Gegensatz dazu ein so zerstrittenes und sich gegenseitig in den Rücken fallendes Kollegium gesehen, das war echt abartig.

Ich weiß nicht wie die Schule aus meinem Praktikum damals heute so ist, aber ich hoffe die hat sich so gehalten. Von dem wie damals dort mit den Schülern umgegangen wurde kann auf jeden Fall viel gelernt werden.