Das kann doch nicht sein!? Haben uns FDP und CDU etwa kackdreist belogen?
Das würden die doch nie tun!
Wenn die Arbeitnehmer tatsächlich weniger verdienen würden, als sie als Bürgergeldempfänger bekommen würden, dann ist doch offensichtlich nicht das Bürgergeld, welches das Existenz-Minimum sicherstellen soll, zu hoch, sondern das Gehalt der Arbeitnehmer zu niedrig.
Sowas wollen die Herrschaften, die gegen das Bürgergeld hetzen aber nicht sehen. Es ist so schön einfach nach unten zu treten.
Populistische Hetze gegen Arbeitslose von seiten der Arbeitgeberlobby kann getrost ignoriert werden.
Yep, es war 1:1 dasselbe Gemaule wie damals bei HartzIV.
Deutsche Wirtschaft: Arbeit darf nicht freiwillig werden, wo kommen wir denn hin wenn die Sklaven in die Position kommen beschissene Jobs ablehnen zu können!
Gute Anfrage der Grünen und gutes Material, wenns am Stammtisch mal wieder heißt, dass das Bürgergeld zu hoch ist.
So hatte der Bundesverband des Gebäudereiniger-Handwerks im Oktober unter Berufung auf eine eigene Umfrage unter seinen Mitgliedsunternehmen mitgeteilt, dass bei 28 Prozent der Unternehmen bereits mehrere Beschäftigte mit konkretem Verweis auf das Bürgergeld gekündigt oder eine Kündigung in Aussicht gestellt hätten.
Ich frage mich, ob hier eher die Mitarbeiter geflunkert haben, weil sie eine besser Stelle oder eine gleichbeschissen Stelle wo anders angenommen haben, aber da nicht von ihrem Chef Mau gemacht werden wollten. Oder haben eher die Chefs geflunkert, die ihre Angst schon mal in den Lobbydiskurs projiziert haben, weil sie nicht wollen, dass ihre Mitarbeiter mehr Lohn fordern können?
Oder Chefs flunkern weil alle anderen Gründe zu kündigen mit ihrer Leistung als Chef zu tun haben?
Da ich ab und an mit Gebäudereinigern beruflich zu tun habe, kann ich mir durchaus vorstellen, dass da einige gegangen sind. Das sind alles Ungelernte und Putzen ist schnell jedem beigebracht. Die Fluktuation ist dort allgemein hoch. Ein 1€ die Stunde mehr woanders - zack - ist der/die woanders.
Nur, es finden sich halt immer weniger, die bereit dazu sind im Minijob für knapp zum Mindestlohn zu arbeiten. Anfahrt zu wechselnden Standorten natürlich nicht bezahlt.
Vermutlich haben die Reinigungsfirmen damit reagiert, dass sie den Lohn etwas angehoben haben. Sonst können sie die Aufträge nicht mehr abarbeiten.
Ich seh den Zusammenhang zu meinem Kommentar nicht ganz ehrlich gesagt?
Ich wollte darauf hinweisen, dass das sogar gar kein Geflunker der Chefs sein könnte, sondern die Leute tatsächlich weglaufen. Dem wird aber rechtzeitig Einhalt geboten, indem mehr Lohn gezahlt wird. Gesetz => Zweck erfüllt
Naja wenn die Leute wegen dem Gehalt gehen und der Chef sagt "das Bürgergeld ist schuld" dann ist das halt zumindest in Teilen geflunkert. Dein Job als Chef ist es deine Mitarbeiter so zu bezahlen dass sie weiter für dich arbeiten wollen. Sonst machst du deinen Job als Chef nicht richtig.
Mit Verlaub, dann kennst du weder Reinigungskräfte noch deren Chefs. Das ist kein Wohlfühl-Bürojob, bei dem Chefchen seine Wissensarbeiter motivieren muss, damit die produktiv sind.
Die wurden vorher schon schlecht bezahlt und arbeiteten trotzdem dort. Sicher nicht, weil es gute Alternativen gab. Wenn es welche gibt, dann, wie ich oben schrieb, sind die flux auch woanders. Scheißjob, Scheißlohn, Scheißperspektive - ums kurz zu machwn
Die wurden vorher schon schlecht bezahlt und arbeiteten trotzdem dort. Sicher nicht, weil es gute Alternativen gab. Wenn es welche gibt, dann, wie ich oben schrieb, sind die flux auch woanders. Scheißjob, Scheißlohn, Scheißperspektive - ums kurz zu machwn
Dann ist aber trotzdem nicht das Bürgergeld Schuld daran, dass die Leute abhauen sondern die Jobbedingungen?
"Würden Sie kündigen, wenn Sie mehr Geld durch Bürgergeld bekämen?"
Alternativ auch:
"Würden Sie kündigen, wenn Sie Aufstocker dadurch monatlich dasselbe Geld auf dem Konto haben ohne zu arbeiten?"
Wenn in den Unternehmen die Sorge umgeht, dann wären bessere Arbeitsbedingungen (inklusive höherer Gehälter/Löhne) sicher ein probates Mittel dagegen. Die bisherige Vorgehensweise mancher Arbeitgeber und der Union, nämlich ein Heulkrampf, scheint zumindest wenig vorteilhaft zu sein.
Das ist reiner Populismus. Die Politiker, die in die gleiche Kerbe hauen, werden höchstwahrscheinlich nie in den Genuss kommen, Bürgergeld beziehen zu müssen.
Wer Bürgergeld bezieht, kann sich ja nicht einfach nur einen faulen Lenz machen. Man steht im Grunde genommen ständig mit dem zuständigen Jobcenter in Kontakt, denn es soll ja das Ziel sein, wieder Arbeit zu bekommen. Und weil der Bezug von Bürgergeld so knapp bemessen ist, kann es sein, dass man eben nicht über die finanzielle Freiheit verfügt, die man hätte, wenn man einer Arbeit nachgeht (z.B. ist man ganz schnell in der Rolle des Bittstellers wenn es um ein Darlehen für eine Waschmaschine o.ä. geht; über Einkommen, auch einmalige Einkünfte, muss man ständig Rechenschaft ablegen, ggf. werden die Einkünfte mit dem Bürgergeldbezug verrechnet).
Hinzu kommt, dass, wenn man selber seine Arbeit kündigt, eine Sperrzeit von drei Monaten eintritt. In dieser Zeit werden lediglich die Kosten für Unterkunft und Heizung übernommen. Kein Arbeitnehmer würde dies ohne Not in Kauf nehmen.
Dies alles hat man nicht, wenn man einer Arbeit nachgeht. Sicherlich gibt es auch Fälle, bei denen das Einkommen aus Arbeit gleichwertig oder gar unterhalb des Bezuges vom Bürgergeld liegt, aber das ist kein Problem des Bürgergeldes. Das ist ein Problem bei der Besteuerung des Einkommens.
Und weil der Bezug von Bürgergeld so knapp bemessen ist, kann es sein, dass man eben nicht über die finanzielle Freiheit verfügt, die man hätte, wenn man einer Arbeit nachgeht (z.B. ist man ganz schnell in der Rolle des Bittstellers wenn es um ein Darlehen für eine Waschmaschine o.ä. geht; über Einkommen, auch einmalige Einkünfte, muss man ständig Rechenschaft ablegen, ggf. werden die Einkünfte mit dem Bürgergeldbezug verrechnet).
Das ist in meinen Augen ein extrem wichtiger und häufig ignorierter Punkt. Ich kenne selber einige, die seit langer Zeit von ALG-II und nun Bürgergeld abhängig sind. Denen ist völlig klar, dass sie nicht nur jetzt arm sind, sondern auch, dass sie es im Alter immer noch/wieder sein werden (falls es dann nicht noch schlimmer ist), da sie einfach keine Möglichkeit haben, Ersparnisse anzulegen oder für das Alter vorzusorgen. Diese Perspektive ist extrem belastend, weshalb eigentlich alle, die ich kenne, nur aus diesem System raus wollen.
In der öffentlichen Debatte kommt mir dabei zu kurz, dass der Wert von "Arbeit" ja nicht nur der monatliche Lohn ist, sondern auch Altersvorsorge, tarifliche Absicherung, öffentliche Teilhabe und psychologische Grundbedürfnisse umfasst. Es ist dabei ironisch, dass es vor allem die Arbeitgeber sind, die immer wieder diese auf Lohn reduzierte Sichtweise auf Arbeit vertreten (und das hat in meinen Augen ein klares Kalkül).
Ich verlinke es immer wieder gerne in solchen Diskussionen:
Zum Stichtag 1. August 2023 erhielten rund 5,5 Millionen Menschen Bürgergeld, rund 1,5 Millionen von ihnen waren nicht erwerbsfähige Kinder unter 15 Jahren. Von den verbleibenden rund 4 Millionen erwerbsfähigen Leistungsberechtigten sind rund 20 Prozent erwerbstätig. Rund 40 Prozent der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten war für den Arbeitsmarkt verfügbar. Die übrigen rund 40 Prozent der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten standen dem Arbeitsmarkt nicht oder nur bedingt zur Verfügung, weil sie sich z.B. in Ausbildung bzw. Studium befanden, Kinder erzogen, Angehörige pflegten oder kurzfristig arbeitsunfähig waren.
https://www.bmas.de/DE/Service/Presse/Meldungen/2023/das-buergergeld-faktencheck.html
Sprich: Wir reden max. über 1,6 Mio Personen, die Bürgergeld beziehen und theoretisch für den Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Und da sind dann z.B. auch Flüchtlinge aus der Ukraine mit dabei, die zwar dem Arbeitsmarkt irgendwie zur Verfügung stehen würden, aber etwa nicht die Sprache sprechen.
Genügte nicht schon eine Kündigung, die von Hr. Merz? Erfolgsversprechend! /s
Nein, das glaub ich ja gar nicht! Näh!
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